Diabetes Typ 2 - und wie du dich davor schützen kannstWas sind die Hauptursachen von Diabetes Typ 2?

Das lässt sich in einem ganz kurzen Satz sagen: Ein ungesunder Lebensstil. Falsche Ernährung und mangelnde Bewegung sind die Hauptursachen. Schon wenn du „nur“ 5 bis 10 Kilos zu viel mit dir rumschleppst, steigt das Risiko für dich, Diabetes Typ 2 zu bekommen, stark an – bis auf das Zehnfache.

Das kann man wie so eine Art Spirale sehen: Wenn du isst, steigt der Blutzuckerspiegel. Die Bauchspeicheldrüse schüttet Insulin aus, um Glukose aus dem Blut zu verarbeiten. Wenn du ständig zu viel isst, bildest du Fettzellen. Fettzellen geben Resistin ins Blut ab, das ist ein Hormon, das die Körperreaktionen auf das Insulin senkt. Gleichzeitig fördert es aber auch die Speicherung von Fett in den Fettzellen. Wenn die Zellen aber nicht mehr so gut auf das Insulin reagieren, kommt es zu einem häufig erhöhten Blutzuckerspiegel. Und da fängt die Katze an, sich in den Schwanz zu beißen. Die hohe Glukosekonzentration im Blut sagt der Bauspeicheldrüse: Bitte mehr Insulin. Die Bauchspeicheldrüse strengt sich an, der Insulinspiegel steigt. Darauf reagieren dann die Insulinrezeptoren an den Körperzellen, sie werden weniger empfindlich. Es entwickelt sich eine sogenannte Insulinresistenz. Die Bauchspeicheldrüse produziert immer mehr Insulin, die Zellen reagieren jedoch nicht mehr darauf, der Blutzuckerspiegel bleibt also hoch, die Bauchspeicheldrüse arbeitet auf Hochtouren bis zur Erschöpfung…

Das ist das eine. Das andere ist eben, dass die Bildung von Fettzellen massiv begünstigt wird durch Bewegungsmangel. Du kennst sicher die Redensart vom „Appetit wie ein Holzfäller“. Aber wer ist heute noch Holzfäller oder hat eine ähnlich körperlich anstrengende Arbeit? Bei den meisten von uns ist doch der am stärksten beanspruchte Körperteil der Hintern. Und alle Kalorien, die wir über das hinaus, was unser Körper beim Rumsitzen oder Rumstehen verbraucht, in uns hineinstopfen, die wandern halt in die Fettzellen.

Natürlich gibt es auch die sogenannte „Veranlagung“.

Es gibt eine Reihe von Genen, welche die Entstehung von Diabetes Typ 2 begünstigen. Aber, wie in Teil 1 schon gesagt, bestimmen die Gene nur zu einem knappen Drittel über unsere Gesundheit. Außerdem haben Forscher in den letzten Jahren herausgefunden, dass unsere Gene durchaus lernfähig sind, das heißt, sie sind veränderbar. Womit ein großer Teil der Verantwortung wieder bei uns liegt, bei jedem Einzelnen selbst. Lass dich davon aber nicht bedrücken. Verantwortung zu haben bedeutet auch, dass du es selbst in der Hand hast, was geschieht. Und damit bedeutet es letzten Endes auch – Freiheit.

Eines sollte man bei der Veranlagung und den Genen auch nicht vergessen: Auch ein nachlässiger Lebensstil und falsche Ernährung „vererben“ sich. Und das ist häufig der Grund dafür, dass dicke Eltern dicke Kinder haben. Die Eltern bewegen sich nicht, die Kinder lernen deshalb auch nicht von ihnen, dass Bewegung Spaß macht. Die Eltern essen zu viel und das Falsche, die Kinder essen mit, von klein an, und gewöhnen sich an dieses Essverhalten.

Auch erhöhter Blutdruck, der häufig auftritt bei Übergewicht durch falsche Ernährung und mangelnde Bewegung, fördert die Insulinresistenz.

Und zum Schluss möchte ich noch einen Punkt ansprechen, der leider häufig total vernachlässigt wird. Menschen, die schon Diabetiker in der Familie haben (Eltern, Großeltern etc.) und deshalb etwas mehr gefährdet sind, sollten auch darauf  besonders achten. Denn es gibt auch Medikamente, welche die Entstehung von Diabetes fördern können. Deshalb bitte ich dich, wenn du zu dieser Gruppe gehörst, lies  bitte die Beipackzettel von Medikamente besonders gründlich. Denn für die meisten dieser Präparate gibt es Alternativen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Betablocker (Medikamente gegen Bluthochdruck), Diuretica (entwässernde Mittel), Immunsuppresiva (Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, z. B. nach Transplantationen), Kortikosteroide und einige Medikamente gegen psychische Krankheiten.

Es folgen:
Teil 3 – Diabetes Typ 2 vermeiden durch Bewegung
Teil 4 – Diabetes Typ 2 vermeiden durch die richtige Ernährung