Bist du aufmerksam in kleinen Dingen?
Wilhelm Busch sagte einmal: „Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.“
Es ist modern, keine Zeit zu haben. Jeder will wichtig sein, und wer wichtig ist, darf keine Zeit haben. Sehe ich zwar völlig anders, mein Motto ist eher: Wenn du es eilig hast, geh langsam. Allerdings geht es hier nicht um mich, sondern um dich. Also zurück zum Thema:
Aus dieser Eile heraus vernachlässigen viele Menschen die kleinen Dinge und aus dieser Vernachlässigung heraus entstehen zuerst kleine Problemchen, die dann im Laufe der Zeit anwachsen und ganz besonders in den späteren Lebensjahrzehnten richtig unangenehm werden können.
Die kleinen Dinge – was ich damit meine
Das ist alles das, was es außerhalb der großen Themen beim Jungbleiben gibt, also außer der Ernährung, der Bewegung, der Zufuhr weiterer Stoffe, die die Altersuhr anhalten können, der Sorge um die Lebendigkeit des Gehirns, des Geistes und der Seele.
Deine Haut
Die Haut – die Grenze zwischen innen und außen. Durch sie dringen Stoffe aus der Umwelt in den Körper ein und Dinge aus dem Körperinneren gelangen durch sie nach außen. Rund 2 qm Haut hat ein erwachsener Mensch im Durchschnitt. Sie ist das größte Organ des Menschen und wohl auch das sensibelste.
Die Haut ist eine Schutzhülle, darüber hinaus auch eine Art Schaltzentrale für Sinneswahrnehmungen, denn du empfindest über die Haut Hitze und Kälte, Schmerzen und Lust. Sie dient dem Temperaturausgleich des Körpers, dem Stoffwechsel und dem Immunsystem. Das heißt, du schwitzt, wenn es dir zu heiß ist, die Haut zieht sich zusammen, um die Oberfläche zu reduzieren (Gänsehaut), wenn es zu kalt ist, dann wird die Haut und das Unterhautfettgewebe nur noch gering durchblutet und dienen als Isolationsschicht. Außerdem werden durch die Schweißdrüsen Giftstoffe und Abfallstoffe ausgeschieden. Und wenn über die Haut Fremdstoffe wie zum Beispiel Krankheitserreger in den Körper eindringen, werden sie von den Langerhans-Zellen, die sich in der Keimschicht der Oberhaut befinden, zu den Zellen des Immunsystems weitertransportiert und diese werden von ihnen entsprechend vorbereitet.
Auch Gefühle werden über die Haut ausgedrückt: Wir erröten bei Verlegenheit, werden blass vor Schreck oder schwitzen vor Angst. Oder unsere Haut reagiert allergisch…
Außerdem erneuert sie sich ungefähr alle 28 Tage. Und über die Talgdrüsen cremt sie sich im Idealfall selber ein. Mit zunehmendem Alter wird sie jedoch meist trockener, auch das Unterhaut-Fettgewebe wird weniger, und dann entstehen Falten. Die Haut wird dünner und unter Umständen sogar etwas schuppig.
Ständig ist die Haut äußeren Einflüssen und Belastungen ausgesetzt und sie reagiert auf Krankheiten des Körpers. Umso wichtiger ist es, ihre natürlichen Schutzmechanismen und ihre Regenerationsfähigkeit – die im Alter leider bei den meisten Menschen abnimmt – zu unterstützen und zu erhalten.
Da in der Haut rund 25 – 30 % des gesamten im Körper gespeicherten Wassers enthalten sind, ist es ganz besonders wichtig, dass du viel Wasser trinkst. Achte bitte außerdem darauf, dass du zur Körperpflege nur solche Produkte verwendest, die frei sind von Schadstoffen. Und zerstöre nicht aus übertriebenem Sauberkeitsbewusstsein ständig den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Denn dann haben Schadstoffe ein leichtes Spiel.
Wichtige Mineralstoffe für die Haut sind u. A. Silizium, Zink und Schwefel. Weiter hilft ihr Alpha-Liponsäure, Hyaluronsäure und Q10. Nahrungsmittel, die gut für die Haut sind z. B. Erdbeeren, Gurken, Lebensmittel mit Sojaprotein (Tofu, Miso, Edamame u. ä.), Radieschen, Rettich, Kohlgemüse, Spinat. Mehr dazu später.
Wenn du dich dann noch vollwertig (mit hohem basischem Anteil) ernährst, dich genug bewegst, ausreichend lange schläfst, fröhlich bleibst und dich gut um deine seelische Ausgeglichenheit kümmerst und vor allem nicht rauchst, dann hast du gute Chancen, dass deine Haut gesund und frisch bleibt und du dich lange Jahre dein jugendliches Aussehen bewahrst.
Deine Füße
Als ich noch ein Kind war, war das Einzige, was in Bezug auf meine Füße interessierte, dass sie hoffentlich nicht gar zu schnell wuchsen. So ging es nicht nur mir, so ging es allen Kindern bei uns im Dorf: Wenn Schuhe neu waren, passten sie nicht gut, weil sie zu groß waren, und wenn die Schuhe dann älter waren, passten sie nicht mehr, weil sie zu klein waren und drückten. Im Übrigen wurden wir angehalten, uns einigermaßen rechtzeitig die Zehennägel zu schneiden. Manchmal klappte das nicht so gut und eine kleine Spitze drückte ins Nagelbett. Dann humpelte ich, bis meine Mutter das in Ordnung brachte.
Später dann, als ich so ungefähr15 war, kam was ganz Tolles auf: Bleistiftabsätze. Bis zu 12 cm hoch waren die damals. Und ich, die ich all die Jahre hindurch immer die Kleinste gewesen war, fand das so supertoll, dass ich außerhalb der Schule sehr häufig in solch hohen Dingern herumstolzierte.
Glücklicherweise kam ich rechtzeitig wieder zu Verstand, bevor die engen spitzen Schuhe für diese bösen, Hühneraugen genannten Druckstellen sorgten, die Zehen verkrümmt wurden und die gelenkschädigende Haltung ernsthafte Folgen für meine Gesundheit hatte. Allerdings war das kein Ergebnis meiner Intelligenz, sondern der Auslöser war ein ziemlich peinliches Ereignis. Ich hatte an einem Sonntagnachmittag in einem Café, das am Marktplatz unserer kleinen Stadt lag, zusammen mit Freundinnen Kuchen gekauft. Das gut gefüllte Papptablett balancierend, wollte ich elegant die Treppe zum Platz hinuntersteigen und… platsch! Da lag ich, den Kuchen eisern hochhaltend, bäuchlings auf dem um diese Zeit recht belebten Marktplatz. Mit knallrotem Kopf rappelte ich mich auf und humpelte schnellstmöglich um die nächste Ecke. Das reichte erst mal…
Deine Füße sollen dich viele Jahrzehnte lang gut durchs Leben tragen – pflege sie entsprechend gut. Eingewachsene Nägel, ein verletztes Nagelbett, Hornhaut oder Hühneraugen verursachen Schmerzen, verändern die Körperhaltung und verursachen so weitere Schäden.
Trage Schuhe, in denen deine Füße sich wohlfühlen. Und für die Damen: Sich nur so ab und zu mal in richtig tollen High Heels zu präsentieren, hinterlässt ganz sicher keinen bleibenden Schaden ;-).
Deine Augen
Möglicherweise geht es dir genauso wie mir: Die meiste Zeit des Tages sitze ich entweder am Computer oder über einem Buch bzw. einer Fachzeitschrift. Meine Augen schauen also meist auf Dinge, die sich ungefähr 50 – 60 cm von meiner Nasenspitze entfernt befinden. Wenn wir auf den Monitor schauen oder konzentriert etwas lesen, blinzeln wir zu wenig. Da werden die Augen leicht trocken, übermüdet und gereizt.
Das ist so, leider, aber du kannst etwas dagegen tun. Es ist nicht teuer, es ist nicht kompliziert, du musst es nur tun. Denn – du hast nur dieses eine Paar Augen. Und sehen zu können ist für uns und unser Wohlbefinden außerordentlich wichtig.
Statt ständig nur auf den Monitor zu starren, solltest du immer mal wieder in die Ferne schauen. Schau z. B. aus dem Fenster und fixieren irgendetwas auf der anderen Straßenseite. Öffne und schließe dabei langsam die Augen. Rolle die Augäpfel. Dann halte einen Finger ungefähr 20 cm vor deine Nasenspitze und schaue ihn an, anschließend fixiere wieder den Punkt auf der anderen Straßenseite. Das mache bitte mehrmals hintereinander, immer im Wechsel auf den Finger und dann auf den Punkt in der Ferne schauen. Wenn du die Zeit dazu hast, kannst du dann noch für 2 bis 3 Minuten die Augen schließen. Lege möglichst die Hand vor die Augen, damit es wirklich richtig dunkel ist.
So, und nun kannst du weiter arbeiten. Aber bitte nicht vergessen, diese Übungen immer wieder zu machen…
Was du isst, ist natürlich auch für deine Augen von Bedeutung. Denn du kannst besser sehen, wenn deine Augen optimal mit allen Nährstoffen versorgt werden, die sie brauchen. Keine Sorge, das ist ebenfalls ziemlich einfach.
Deine Augen brauchen z. B. Vitamin A. Das ist sogar ziemlich wichtig, denn Vitamin-A-Mangel spielt eine direkte Rolle bei der Nachtblindheit. Rauchen ist übrigens ein ziemlich heftiger Vitamin-A-Räuber… Betakarotin, das der Körper bei Bedarf in Vitamin A umwandelt, kannst du in unbegrenzter Menge aufnehmen (im Gegensatz zu Vitamin A). Quellen für Betakarotin sind z. B. Möhren (Karottensaft), Süßkartoffeln, Kürbis, tief gelbe und orangefarbene Früchte wie Kaki, Aprikosen, Papaya und Mango, Gemüsesorten wie Grünkohl, Spinat, Feldsalat, Fenchel, Mangold, Chicoree, Wiesen-Sauerampfer und Portulak.
Weitere wichtige Karotinoide sind Lutein und Zeaxanthin, die unter Anderem in Weißkohl, Spinat und Kresse enthalten sind sowie in orangefarbenem Paprika, Mais und Eigelb. Sicher hast du schon mal von der Makula-Degeneration gehört, die (meist) älteren Menschen das Sehvermögen raubt: Die gelbe Pigmentschicht auf der Makula wird von Lutein und Zeaxanthin gebildet.
Von Bedeutung für die Gesundheit der Augen sind ferner die Vitamine der B-Gruppe B1, B2, B6 und B12, die Vitamine D und E sowie Calcium. Und auch für deine Augen ist es wichtig, dass du genug trinkst.
Da auch UV-Strahlung die Augen schädigen kann, achte bitte darauf, dir eine gute Sonnenbrille zu kaufen.
Meiner Mutter, die 96 Jahre alt wurde, gab ich zusätzlich ein Lutein-Präparat, das nach GPM-Standard hergestellt wird und eine hohe Bioverfügbarkeit hat aufgrund eines ganz besonderen Nährstofftransport-Konzeptes. Denn mit zunehmendem Alter kann sich im Körper die Fähigkeit reduzieren, Vitamine und Mineralstoffe ausreichend aus der Nahrung aufzunehmen.
Dein Magen
Der Magen ist eines der Organe, an denen sehr deutlich zu erkennen ist, dass Körper und Seele zusammen hängen. Sicher gab es in deinem Leben auch schon Ereignisse, die dir auf den Magen geschlagen sind. Oder du kennst jemanden, bei dem der Stress in seinem Alltag zu einem gereizten Magen oder gar einem Magengeschwür geführt hat.
Jeder 5. Erwachsene hatte schon einmal eine Schleimhautentzündung am Magen oder am Zwölffingerdarm, hat das Robert-Koch-Institut anlässlich eines Gesundheitsmonitorings festgestellt. Vor gut 50 Jahren hielt man Stress und sogenannte psychosoziale Faktoren für die Hauptursache, wenn der Magen sauer ist. Dann wurde ein Bakterium entdeckt, Helicobacter pylori, und die psychischen Faktoren traten in den Hintergrund. Ein Bakterium als Ursache wird ja gern akzeptiert und ist bequemer als die Auseinandersetzung mit Stress, Ärger und sonstigen psychischen Belastungen. Inzwischen wird das jedoch von so manchem Arzt wieder aus ganzheitlicher Sicht betrachtet.
Der Magen produziert bei Stress tatsächlich mehr Magensäure, er leert sich langsamer und unter Umständen kann auch Gallensaft in den Magen zurücklaufen. Die Auswirkungen des Helicobacter werden dadurch unter Umständen ebenfalls verstärkt und evtl. vorhandene Magengeschwüre heilen schlechter.
Da dieses Bakterium, Helicobacter pylori, jedoch auch bei sehr vielen Menschen zuhause ist, die überhaupt keine Magenprobleme haben, stellt sich doch die Frage, was dazu kommen muss, dass der Magen eines Menschen mit Beschwerden darauf reagiert, denn der Helicobacter allein scheint es nicht zu sein…
Das hängt nun wohl doch wieder mit Stress und überhaupt psychischen Belastungen zusammen. Dadurch wird der Magen anscheinend so geschwächt, dass das Bakterium sich so vermehren und möglicherweise auch verändern kann, dass Krankheitssymptome auftreten.
Das ist jetzt aber erst die halbe Geschichte. Denn die andere Sache ist, dass der Magen ganz schön gefordert wird damit, den ganzen Kram zu verarbeiten, den sein Besitzer in ihn hineinfallen lässt. Stark verarbeitete Nahrungsmittel, jede Menge synthetische Lebensmittel-Zusatzstoffe, oft nur noch wenige Vitalstoffe – wen wundert’s, dass er da sauer wird. Und bei der Verdauung dieser Nahrung entstehen dann oft absolut ungesunde chemische Verbindungen und Gifte, durch welche die Schleimhäute noch mehr gereizt und geschädigt werden. Fahrlässige Körperverletzung, was manche Menschen da mit sich selbst machen.
Und nun? Wenn du deinem Magen wirklich etwas Gutes tun willst, und damit in erster Linie dir selbst, dann ist das ziemlich einfach. Und es lohnt sich, denn du willst doch sicher noch viele Jahrzehnte gesund und vital bleiben? Lebensfreude und Haferschleimsuppe – das passt nicht so gut 😉
Reduziere die Stressfaktoren, mache Entspannungsübungen, autogenes Training, Yoga, Reiki, meditiere (eine ganz hervorragende Sache, wenn man erst mal den Einstieg gefunden hat). Bewege dich viel und regelmäßig – joggen, walken, ins Fitness-Studio, was auch immer. Meide Zucker und zuviel Fett, iss Frisches, Obst, Gemüse, vermeide Säurebildner und bevorzuge basische Lebensmittel. Und trinke genug Wasser.
Dann schlägt dir auch nicht mehr so leicht alles gleich auf den Magen…
Das war’s für heute, ich wünsche dir einen entspannten Tag.
Deine
Jutta Liane Schumacher
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