Was soll das ganze Theater um so ein paar lächerliche Kilo Übergewicht…
„Lasst dicke Männer um mich sein“, sagte angeblich Julius Cäsar. Hat ihm nicht viel genützt, umgebracht haben sie ihn letzten Endes doch. Also doch der Sieg von Dick über Dünn? Nicht wirklich, denn die Mörder wurden durch Octavian und den Konsul Marcus Antonius gnadenlos gejagt und einer nach dem anderen vom Leben zum Tode befördert. Der Tod durch Bluthochdruck, Diabetes, koronare Herzkrankheiten und Schlaganfall, all die üblichen Begleiter von Übergewicht, blieb ihnen somit vielleicht erspart.
O. k., Dünne sterben ebenfalls, auch wenn sie nicht ermordet werden. Aber erstens wesentlich gesünder, das heißt, ihre späten Lebensjahre verdienen diesen Namen auch, denn sie leben wirklich, sie werden nicht nur von der Medizin am Leben erhalten. Und zweitens sterben sie im Durchschnitt erst etliche Jahre später. Und es gibt definitiv auch Dünne, die absolut nicht gesund sind, genauso, wie es gesunde Dicke gibt. Doch die sind eben die Ausnahme, nicht die Regel.
Also: Ein bisschen Übergewicht im höheren Alter, gut oder schlecht?
Diese ganzen sogenannten Zivilisationskrankheiten, die vor allem in den späten Jahren so viel Lebensqualität und Lebenszeit kosten, hängen größtenteils mit der Ernährung zusammen. Zu viel, zu fett, zu süß. Und dann noch zu wenig Bewegung. Ende Gelände.
Immer wieder lese ich irgendwo Artikel darüber, dass man im fortgeschrittenen Alter ruhig ein paar Kilo mehr wiegen könne. Dann habe man wenigstens etwas zuzusetzen, wenn man mal krank wird. Na klar. Wenn man ein paar Kilo mehr wiegt, ist die Chance, krank zu werden, auch sowieso schon größer. Bis jetzt ist noch kaum ein Kranker in unserem Teil der Welt, wo man nicht üblicherweise chronisch unterernährt ist, gestorben, weil er nichts zuzusetzen hatte. Dass einer gestorben ist, weil er zu dick und deshalb krank war, das passiert schon öfter.
Genug jetzt, das soll ja keine Satire werden. Und dir hilft das auch nicht wirklich dabei, richtig lange fit, gesund und glücklich zu leben.
Aber ich will dir auch nicht verschweigen, dass z. B. schon wenn du “nur” 5 bis 10 Kilos zu viel mit dir rumschleppst, das Risiko für dich, Diabetes Typ 2 zu bekommen, stark ansteigt – bis auf das Zehnfache. Und Diabetes Typ 2 ist ganz einfach die Mutter allen Übels, denn diese Krankheit zieht so viele andere ernsthafte Beschwerden nach sich, es ist grausam. Die meisten Fälle von Diabetes Typ 2 sind kein Schicksal, das ist nur bei einem recht geringen Prozentsatz aller Fälle so. Die meisten sind hausgemacht im wahrsten Sinn des Wortes. Und in meinen Augen hat so ein Lebensstil mit Genuss und Lebensqualität überhaupt nichts zu tun. Fakt ist, selbst leichtes Übergewicht steigert das Sterberisiko.
Weitere Krankheiten, deren verstärktes Auftreten bei Übergewichtigen nachgewiesen wurde, sind
Bluthochdruck
Herz-Kreislauferkrankungen
Schlaganfall
Arthrose
Gallenblasenerkrankungen
Fettstoffwechselstörungen
einige Leberkrankheiten
Atembeschwerden
Schlafapnoe
Gicht
bestimmte Krebserkrankungen
erhöhte Thrombose- und Emboliegefahr
Auf den Zusammenhang zwischen Fettzellen und Entzündungen sowie Bauchfett bei Männern und reduziertem Testosteronspiegel komme ich in einem späteren Artikel noch.
Ich weiß wirklich nicht, wie oft ich es schon gesagt habe: Ich bin ein ausgesprochener Genussmensch. Ich esse gern, ich liebe Schokolade und trinke ab und zu gern ein Gläschen richtig guten Wein. Trotzdem laufe ich nicht Gefahr, Übergewicht anzusammeln. Ganz einfach deshalb, weil ich immer genug leckeres Obst zuhause habe statt Süßkram, wenig Kohlenhydrate aus Getreide esse, statt dessen Obst und viel Gemüse. Es gibt unglaublich viele tolle Rezepte für Gemüsegerichte. Ohne dass man das Gemüse in Butter oder pampsigen Soßen ertränkt. Fleisch esse ich vielleicht 2 – 3 mal im Jahr. Das muss aber, wie ich schon schrieb, jeder für sich selbst entscheiden. Nur – der, der viel Fleisch und Wurst isst, schadet definitiv seiner Gesundheit. Das haben inzwischen selbst einige konservative Ärzte schon begriffen.
Wege zur gesunden Leichtigkeit
Mit fällt das leicht, vor allem bewege ich mich auch ausreichend, Laufen macht mich glücklich und ins Sportstudio gehen auch. Mehr Infos zum Thema Bewegung erhältst du in einem der nächsten Artikel.
Bereits in diesem Artikel hier hast du erfahren, dass und warum es sinnvoll ist, weniger zu essen. Du hast auch erfahren, welche Nahrungsmittel du reduzieren solltest und wovon du gern etwas mehr essen kannst. Mit dieser Art der Ernährung kann man übrigens ganz hervorragend und genussvoll leben. Mit Verzicht hat das nichts zu tun, nur mit einer Veränderung von Gewohnheiten. Dazu brauchst du nur die Einsicht, dass du dir damit etwas Gutes tust, den Willen dazu und etwas Durchhaltevermögen, bis sich die neuen Gewohnheiten gefestigt haben.
Iss vor allem morgens ausreichend. Studien haben gezeigt, dass das Auslassen des Frühstücks mehr Heißhunger am Tag und am Abend zur Folge hat und den Fettabbau erschwert. Du musst jedoch nicht gleich in der Früh etwas essen, das darf auch gern etwas später sein. Jedoch bitte deutlich vor dem Zeitpunkt, an dem dir der Magen knurrt und du Heißhunger bekommst. Ich zum Beispiel achte darauf, dass zwischen meiner letzten Mahlzeit am Abend und meiner ersten am anderen Tag mindestens 12 Stunden liegen. Es darf auch ein bisschen mehr sein. Und, wann immer es möglich ist, bitte die Abendmahlzeit mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen beenden.
Als Beispiel hier einfach mal das, was es bei uns heute gibt:
Frühstück. Müsli
Meine Version vom Bircher-Müsli: 150 g über Nacht zusammen mit ein paar Rosinen in Sojamilch eingeweichte Haferflocken, gemahlene Walnüsse, 2 Bananen, 2 geriebene Äpfel, 1 Apfelsine, Zitronensaft und ein wenig Honig (Menge für 4 Personen).
Mittagessen: Salat aus Champignons, Tomaten und Feldsalat in einer Vinaigrette aus Walnussöl, Balsamico und etwas Basilikum, mit grob gehackten, trocken leicht gerösteten Walnüssen, darüber etwas in dünne Scheibchen gehobelten Bergkäse oder Manchego.
Abendessen: Sultan-Suleyman-Suppe
Roten Linsen, Blattspinat grob gehackt, Zucchini, Tomate, Möhre, Knoblauch, Gemüsebrühe, frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer und etwas Salz
Denke bitte daran, dass es ungefähr 20 Minuten dauert, bis der Magen an das Gehirn meldet, dass er was gekriegt hat. Je langsamer Sie also essen, desto geringer ist die Füllmenge nach 20 Minuten. Sie sind also satt mit weniger Essen, als wenn Sie es schnell in sich hineinschaufeln.
In vielen Langlebigkeitsstudien wurde untersucht, was die Menschen in den Gegenden der Erde, wo es besonders viele fitte alte oder sogar uralte Menschen gibt, anders machen.
Wenn du jetzt das alles machst, also die stärkehaltigen Kohlenhydrate reduzierst, essen mehr Obst und Gemüse und wenig (oder sogar gar kein) Fleisch isst, sich regelmäßig und ausreichend bewegst und trotzdem nicht abnimmst – was dann? Das gibt es leider. In diesem Fall empfehle ich dir, zu deinem Arzt zu gehen und z. B. zuerst mal die Schilddrüse untersuchen zu lassen. Weitere Möglichkeiten können ein Übersäuerung sein (wer übersäuert ist, nimmt nicht ab) oder auch eine nicht erkannte Lebensmittelallergie. Dem allem lässt sich jedoch abhelfen. Und wenn du dann mit Genuss deine Ernährung umstellst, wird das sein wie ein Start in ein neues Leben. Einfach das Leben genießen, bis ins höchste Alter – fit, gesund und glücklich…
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