Schadstoffe vermeidenDas Geheimnis, warum wir überhaupt altern, ist heute schon relativ gut erforscht – zumindest sind in den letzten Jahren immer mehr Faktoren und Zusammenhänge herausgefunden worden. Und wir wissen auch, dass zum Beispiel Gene, die für Prozesse der Alterung verantwortlich sind, nicht isoliert funktionieren. Was Sie bewirken, hängt unter anderem auch von Umwelteinflüssen, der Ernährung und dem persönlichen Lebensstil ab. Auf diese Faktoren sollten wir gut achten, denn nur dann können wir schädliche Stoffen vermeiden, die oft auch in Dingen enthalten sind, wo wir sie gar nicht vermuten…

Umgekehrt haben all diese Faktoren auch Einfluss darauf, wie lange wir jung, fit und gesund bleiben.

Gründe

Viele Menschen führen ihrem Körper schädliche Stoffe zu – manche bewusst, andere unbewusst oder unwissentlich, oft jedoch aus Ignoranz. Also weil sie etwas nicht wissen, nicht wissen wollen oder nicht beachten.

In die Kategorie der bewussten Zufuhr von Schadstoffen fällt das Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, die Einnahme von pharmazeutischen Produkten, Drogenmissbrauch, der Verzehr von Junk-Food usw.

Unbewusst nehmen Menschen schädliche Stoffe zu sich, weil sie zum Beispiel Verpackungsaufschriften nicht lesen oder nicht wissen, was die Angaben bedeuten. Sich dann zu informieren, ist ihnen oft zu mühsam. Da frage ich dich – was sind sich diese Menschen selbst wert, wenn sie das nicht einmal machen wollen? Zu unwissend oder vielleicht sogar zu faul, um nachzusehen, ob da was drin ist, das ihnen massiv schaden kann? Für mich fällt ein solches Verhalten unter „fahrlässige Körperverletzung“. Und das ist nicht witzig.

Rauchen

Kein Raucher kann sich heutzutage noch damit herausreden, er habe nicht gewusst, was er sich damit antut. Aus reinem Sadismus hier noch mal eine Auflistung von einigen daraus resultierenden Krankheiten – es wurde insgesamt bei rund 25 Todesursachen ein Zusammenhang mit dem Rauchen nachgewiesen:

Krebs (Bauchspeicheldrüse, Blase, Blut, Brust, Dickdarm, Dünndarm, Enddarm, Gebärmutterhals, Harnröhre, Lippen, Luftröhre, Lunge, Magen, Mundhöhle, Nieren, Rachen, Speiseröhre, Zahnfleisch, Zwölffingerdarm, Zunge)
Herz- und Kreislaufkrankheiten
Gefäße (Raucherbein)
Chronische Bronchitis
Lungenemphysem
Osteoporose

Oft höre ich den Satz „Ich möchte ja gern aufhören, aber ich schaffe es nicht.“ Für mich heißt das lediglich, dass er oder sie einfach noch nicht die richtige Methode gefunden bzw. angewendet hat. Und ich weiß, wovon ich rede, ich war auch Raucherin. Als ich zwischen 20 und 30 war, sah man mich fast nie ohne Zigarette. Schwarze Hand, selbstgedreht, notfalls Rothändle oder Gauloise. Dann Pause bis ca. 45, wieder angefangen, wegen dem ganzen Stress, habe ich damals behauptet. Keine 60 mehr am Tag wie vor den Schwangerschaften, trotzdem fand ich es ziemlich hirnrissig von mir, weil ich mich inzwischen intensiver mit Gesundheitsthemen befasste. Also habe ich endgültig aufgehört. Wenn heute jemand neben mir raucht, muss ich nicht gleich wegrennen, weil mir schlecht wird, aber es macht mich auch nicht mehr an wie früher oft. O.k., letzten Endes ist es die Entscheidung jedes Einzelnen, was er tut oder lässt…

Ernährung

„Essen kann Ihre Gesundheit gefährden…“ schrieb ich Mitte 2011 auf http://www.gesund-und-fit24.de zum Thema Lebensmittelzusatzstoffe. In den meisten industriell hergestellten Nahrungsmitteln befinden sich diese Zusatzstoffe, denn sonst werden sie schimmlig, ranzig oder schlicht unansehnlich. Oder sie schmecken einfach nicht. Wem schmeckt schon ein Erdbeerjoghurt, in dem mal gerade 1 – 2 Erdbeeren drin sind…

Einige dieser Zusatzstoffe haben ausgesprochen üble Auswirkungen auf deine Gesundheit. Die Angaben auf den Verpackungen zu durchschauen ist allerdings, wie oben schon gesagt, nicht einfach.

Am Ende dieses Artikels erhältst du den Link zu einer Liste der in der Europäischen Union zugelassenen Lebensmittel-Zusatzstoffe mit Nennung der Risiken, soweit bekannt. Diese fehlen größtenteils in der auf Wikipedia veröffentlichten Liste.

Die „Lebensmittel“-Konzerne sind in meinen Augen genauso skrupellos wie die Pharmakonzerne. Es gibt noch immer nur relativ wenige Firmen, die ihren Kunden gesunde Nahrungsmittel anbieten, der Rest ist nur an Kostenminimierung, Gewinnmaximierung und dem Shareholder Value interessiert.

Also kaufe möglichst frische Ware, in erster Linie aus Ihrer Region, in Bio-Qualität. Ich weiß, das ist teurer, aber zum Beispiel auf Bio-Wochenmärkten bekommt man kurz vor Schluss vieles günstiger. Für Hartz-IV-Empfänger ist es sehr schwierig, weiß ich auch. Wer betroffen ist, kann mich aber gern darauf ansprechen, meist habe ich noch den einen oder anderen hilfreichen Tipp.

Auch wenn man wenig Zeit hat, kann man täglich Frisches kochen. Es gibt eine ganze Reihe von 30-Minuten-Rezepten. Oder zumindest jeden zweiten Tag. Ich kenne eine Ernährungsberaterin mit einer Kochschule, die bisweilen Rezepte veröffentlicht, bei denen man für zwei Tage kocht. Am zweiten Tag wird dann die restliche Menge ganz einfach lecker und super schnell verändert. Wo ein Wille ist…

Kosmetika

Ich möchte dich aber noch auf ein weiteres Thema aufmerksam machen, das sind die Kosmetika. Shampoo, Duschzeug, Cremes etc. enthalten jede Menge von Mitteln, die Allergien oder sonstige Krankheiten auslösen können. Auf den Aluminiumsalzen in herkömmlichen Deos als mögliche Auslöser von Allergien, Brustkrebs, Alzheimer etc. will ich jetzt gar nicht erst herumreiten, ich hoffe, das kennt inzwischen wirklich jeder. Es gibt gute Alternativen, mache einfach die Augen auf und nimm, falls nötig, wie ich auch die Brille mit zum Einkaufen. Parabene (die hormonelle Wirkung von Methylparaben z. B. wurde bereits in Tierversuchen nachgewiesen), Fluorid, Formaldehyd – die Liste ist ziemlich lang.

Ein besonders paradoxes Beispiel ist Padimat-O, auch Octyl Dimethyl oder PABA genannt. Das ist ein Zusatzstoff in Sonnencremes. Es gibt Vermutungen, dass die Energie, die dieser Sonnenschutz absorbiert, in freie Radikale umgewandelt wird, die ihrerseits das Hautkrebsrisiko erhöhen. Was tun, Sonnencreme nehmen oder besser nicht? Es gibt allerdings auch Sonnenschutz ohne PABA, man muss nur ein bisschen suchen, u. U. in der Apotheke… Ein Rezept zum Sonnenschutz selber machen wird es später auch auf dieser Webseite geben. Eine gewisse schützende Wirkung hat auch einfaches gutes Kokosöl. Es hat, wie inzwischen festgestellt wurde, einen Sonnenschutzfaktor von ca. 8, genauso wie gutes Olivenöl.

Schädliche Stoffe in Kosmetika und Lebensmitteln zu erkennen, erleichtert die Webseite www.codecheck.info. Es gibt auch eine App fürs iPhone oder für Android. Sogar wenn da ein Produkt noch nicht drin ist, erhält man Informationen über die Inhaltsstoffe, sobald man diese eingibt. Ich nutze die Seite immer, wenn ich mir nicht sicher bin.

Vom BUND gibt es ebenfalls etwas Hilfreiches, den ToxFox. Der hilft dir herauszufinden, ob in einem Kosmetik- oder Körperpflegeprodukt, das du kaufen willst, hormonell wirksame Chemikalien enthalten sind. Den Link zum ToxFox findest du ebenfalls am Ende des Artikels.

Die einzig mögliche Alternative ist für mich die Verwendung von Naturkosmetik. Und auch dort lese ich nach, was drin ist. Paranoia? Vielleicht… Eine weitere Möglichkeit ist – selber rühren. Das geht ohne weiteres, es gibt recht viele Seiten und Foren im Internet mit sehr guten Anleitungen. Und es macht dazu auch noch Spaß.

Wasser

Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe von Möglichkeiten, mit Giften in Kontakt zu kommen. Da ist zuerst mal unser Trinkwasser. Das kann rund 1.500 Stoffe antropogenen Ursprungs (d.h. von Menschen stammend) enthalten, die kein Mensch überprüft. Arzneimittelrückstände, Hormone, Nitrat, Rückstände des DDT-Abbauproduktes p,p’-DDA usw. Es gibt eine Bestimmung der WHO (Weltgesundheitsorganisation), nach der Trinkwasser auf 200 Stoffe überprüft werden muss, die schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Nach der deutschen Trinkwasserverordnung müssen mal gerade 33 Stoffe bei einer vollständigen Trinkwasseruntersuchung geprüft werden, seit 2018 können Wasserwerke auf der Basis von Risikobewertungen „von dem festgelegten Parameterumfang sowie der vorgegebenen Häufigkeit der Untersuchungen abweichen“, wobei ich mir allerdings nicht im Klaren darüber bin, ob das immer zum Vorteil der Menschen ist, die am anderen Ende den Hahn aufdrehen…  Doch Mineralwasser muss sogar nur auf 10 Schadstoffe überprüft werden. Dein Leitungswasser kannst du auch selbst testen, es gibt Wassertests zum Beispiel auf amazon oder auf wassertest-online.de.

Deshalb empfehle ich, auch wenn du dafür auf irgendetwas anderes verzichten musst, kaufe dir wenn irgend möglich eine Anlage zur Trinkwasseraufbereitung. Eine, bei der Schadstoffe wie Pestizide, Bakterien, Schwermetalle, Hormone und so weiter, also alles, was von diesen ca. 1.500 möglichen gesundheitsgefährdenden, schädlichen Stoffen im Trinkwasser enthalten sein kann, zu einem möglichst hohen Prozentsatz entfernt werden. Dieser Wert sollte mindestens bei 98 – 99 % liegen. Sie sollte also alle Teilchen über 0,0001 µ herausfiltern.

Kleidung

Leider sind die bisher genannten immer noch nicht alle Möglichkeiten, sich selbst zu vergiften. Auch in unserer Kleidung steckt jede Menge Chemie. „Knitterarm“ und „sanitized“ gibt es nicht ohne Zusatzstoffe, die Ihre Gesundheit gefährden können. Insgesamt sind rund 7000 sogenannte textile Hilfsmittel und etwa 500 Färbemittel zugelassen. Auf dem Etikett an der Kleidung muss aber nur draufstehen, um was für ein Gewebe es sich handelt. Außerdem wird der größte Teil der hier verkauften Textilien im Ausland hergestellt, wo meist keiner kontrolliert, was für Mittel verwendet werden.

„Textiles Vertrauen“, „Toxproof“, „Öko-Tex-Standard 100“ sind Label, die Ihnen eine gewisse Sicherheit beim Textileinkauf signalisieren, aber so ganz traue ich denen auch nicht. Dazu liegen m. E. die Grenzwerte noch zu hoch. Laut Greenpeace ist „GOTS“ (Global Organic Textile Standard) das Label mit dem höchsten Anspruch an die Produkte. Empfehlenswert sind außerdem noch IVN Best, bio-Re, der Blaue Engel und etwas eingeschränkt auch das EU-Ecolabel. Besser als Öko-Tex-Standard 100 ist der neue Öko-Tex-Standard 100 Plus, der allerdings noch nicht sehr weit verbreitet ist.

Den Link zu einer Liste mit online bestellbarer Bio-Kleidung von der Verbraucherzentrale Hamburg findest du am Ende des Artikels.

Reinigungsmittel etc.

Stark saure oder alkalische Reinigungsmittel können Hautreizungen oder gar Verätzungen verursachen.

Phosphonate, optische Aufheller, Polycarboxylate, Koservierungsmittel, Silicone, Paraffine, Duftstoffen und Farbstoffe in Reinigungsmitteln sind häufig biologisch schwer oder nicht vollständig abbaubar, können sich in der Umwelt und in Organismen anreichern und Gewässerorganismen schädigen. Zusätzlich tragen bestimmte Inhaltstoffe, wie z. B. Phosphor- oder Stickstoffverbindungen, zu einer Überdüngung der Gewässer (Eutrophierung) bei. Auch dieser Dreck landet dann letzten Endes wieder bei bzw. in uns.

Vermeide chlorhaltige Sanitärreiniger und WC-Reiniger mit anorganischen Säuren. Alles, was die Umwelt schädigt, schädigt letzten Endes auch deine Gesundheit.

Im Übrigen: Achte bitte darauf, was in deinen Reinigungsmitteln enthalten ist, vermeide Sprays, besonders Insektensprays, denn alles, was gesprüht wird, atmest du auch ein. Achte bitte bei Wandfarben und Lacken auf lösungsmittelarme Produkte.

Resumée

Ganz banal zum Schluss: Kaufe nur das, was du wirklich brauchst. Alles, was du nicht kaufst, verringert für dich die Gefahr, Giftiges bzw. mit schädlichen Stoffen Belastetes zu kaufen. Außerdem: Konsum macht nicht glücklich. Äußerer Reichtum ist nichts ohne inneren Reichtum. Und Einkaufen macht definitiv nicht glücklich…

Auf jeden Fall solltest  du es dir wert sein, deinem Körper nur Gutes zukommen zu lassen. Wenn du lange fit, gesund und glücklich leben willst, meide einfach alles, was in deinem Körper oxidativen Stress hervorruft, die Radikalbildung fördert oder den antioxidativen Schutz der Zellen beeinträchtigt. Dazu zählen alle die Stoffe, die hier genannt wurden. Die zu vermeiden, ist kein großer Aufwand. Es ist eher eine Frage des Bewusstseins. Sorge bitte gut für dich…

Hier noch die versprochenen Links:

Liste der Lebensmittel-Zusatzstoffe mit Nennung der Risiken

Der Link zum Codecheck

Hier kommst du zum ToxFox

Liste online bestellbarer Bio-Kleidung