Sport ist Mord!?Oscar Wilde sagte einmal: „Um meine Jugend wiederzuerlangen, würde ich alles in der Welt tun, außer Sport, früh aufstehen oder anständig sein.“ Oscar Wilde starb 1900 im Alter von 46 Jahren.

Weißt du  – es ist wirklich schade, aber es gibt so viele Menschen die sagen, ihr hektischer Alltag mit der ganzen Hetzerei wäre Ihnen Bewegung genug. Leider sind sie damit auf dem Holzweg. Dadurch wird eher alles noch schlimmer…

Natürlich gibt es auch Theorien, nach denen ein Mensch durchaus rund 150 Jahre alt werden kann ohne Sport. Nämlich dann, wenn er seine tägliche Nahrungsmenge radikal reduziert, um – sagen wir mal – etwa 50 %. Und zwar so, dass er trotzdem alle wichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge bekommt. Da muss ich allerdings sagen: Ne, lieber lauf ich jeden Tag. Und geh außerdem noch ins Studio.

Vorab sei festgehalten: Ein Zusammenhang zwischen Bewegung und langsamerer Alterung ist inzwischen mehrfach nachgewiesen. Andererseits erhöht sich beim Sport deutlich die Bildung freier Radikale. Was nun?

Was passiert im Körper beim Sport?

Wir können nicht einfach sagen, wer mehr Sport treibt, altert weniger. Der Alterungsprozess ist eben nicht ganz so einfach zu verstehen, wie ich das gern hätte. Schauen wir doch mal, ob ich es wenigstens ein bisschen einfacher für dich machen kann:

  1. Bei intensiver körperlicher Belastung entstehen freie Radikale.
  2. Die Abwehr gegen Radikale und andere oxidative Vorgänge im Körper, die dir schaden, ist beim Menschen ein dynamischer Prozess.
  3. Das heißt, dass die Abwehr der Radikale in der anschließenden Regenerationsphase (also nach dem Sport) einen höheren Level erreicht als ohne Sport, weil der Körper sich so auf vergleichbare künftige Belastungen vorbereitet.
  4. Da der Körper jedoch ständig freien Radikalen usw. ausgesetzt ist, ergibt sich durch die richtige Menge und Art von Bewegung unterm Strich ein Gewinn an Abwehrpotential. Oder anders gesagt. Die Radikalabwehr hat nach dem Sport auch dann noch ein höheres Niveau, wenn keine höhere Belastung durch freie Radikale mehr auftritt, sondern nur die ganz normale Alltagsbelastung.

So, ich hoffe, das ist so halbwegs verständlich. Im Endeffekt bist du also mit Sport definitiv besser dran.

Das ist aber noch längst nicht alles. Sport, Bewegung überhaupt, ist eines der effektivsten Mittel, wenn nicht das effektivste überhaupt, um Stress abzubauen. Das kommt noch aus der Zeit, als der Körper die Stresshormone ausschüttete, damit der Mensch optimal in der Lage war, zu kämpfen oder wegzulaufen. Wenn er dann aufhörte zu kämpfen oder zu rennen, waren diese ganzen Hormone auch „abgearbeitet“. Und genau das machst du, wenn du Sport treibst. Dann ist dieses ganze Zeug, das dir schadet, wenn es im Körper bleibt, einfach weg.

Festgestellt wurde inzwischen, dass mangelnde Bewegung bzw. zu wenig körperliche Belastung den Prozess der Alterung beschleunigt. Die meisten Menschen sind ja immer noch der Ansicht, dass man sich im Alter mehr schonen müsse. Besser ist es, den Körper entsprechend zu unterstützen. Einmal durch das richtige Bewegungstraining und zum anderen durch die Zufuhr der entsprechenden Stoffe, die du brauchen, also eine nährstoffreiche aber energiearme Ernährung (siehe hier), eine ausreichend hohe Menge an Antioxidantien und evtl. die Substitution von Hormonen. Wichtige Antioxidantien sind z. B. Selen, Eisen, Zink, Vitamin E, Vitamin C, OPC, Carotinoide wie  Beta-Carotin, Lutein, Lycopin oder Astaxantin, Flavonoide, Antocyane usw.  Das ist natürlich längst nicht alles.

Und denke bitte, wenn von körperlicher Belastung die Rede ist, nicht in erster Linie nur an Ausdauersport, denn sowohl deine Muskelkraft wie auch eine ausreichende Belastung der Gelenke und deiner Knochen sind von Bedeutung dafür, wie du alterst.

Und was passiert ohne Sport?

Dr. Rüdiger Schmitt-Homm schreibt in seinem „Handbuch Anti-Aging und Prävention“: „Der menschliche Organismus ist also nicht nur zur Bewegung und Beanspruchung fähig, er benötig zur Erhaltung entscheidender Funktionen sogar unbedingt eine ausreichend hohe Belastung. Und er braucht die regelmäßige Belastung, um nicht beschleunigt zu altern. Ein Teil der als „normal“ geltenden körperlichen Alterung ist deshalb in Wirklichkeit die Konsequenz der im Laufe des Lebens ständig sinkenden Aktivität beziehungsweise Belastung. Umgekehrt kann aber die richtige Bewegungsaktivität nicht nur körperliche Funktionen verbessern, sondern ganz real Alternsprozesse verhindern und Gesundheit sowie nicht zuletzt das jugendliche Aussehen erhalten.“

Ein klassisches Beispiel dafür, was geschieht, wenn die körperliche Belastung fehlt, ist die Osteoporose. Die gängige Theorie ist immer noch, man müsse viel Milch trinken, um genug Calcium für den Erhalt der Knochen zu bekommen. Deutschland ist das Land, in dem die meiste Milch konsumiert wird und es ist gleichzeitig das Land mit den meisten Fällen von Osteoporose. Da scheint also etwas schief zu laufen bzw. die gängige Meinung ist nicht ganz zutreffend.

Das Problem ist, dass der Körper zur Aufnahme von Calcium auch Vitamin D benötigt – und davon haben die meisten Menschen zu wenig. Erstens weil wir nicht ständig leicht bekleidet in der Sonne rumlaufen (können) und zweitens, weil mit steigendem Alter die Fähigkeit des Körpers, Vitamin D zu bilden, abnimmt.

Ein weiterer Faktor ist der Rückgang der Hormonproduktion. Deshalb werden bei vielen Frauen nach der Menopause die Knochen brüchiger. Seltsamerweise gibt es aber auch immer mehr Männer mit Osteoporose. Kommen Männer etwa auch in die Wechseljahre?

Fakt ist, das sich bei Männern die Testosteronproduktion teilweise schon recht früh verringert.

Und dass ein Mangel an Testosteron eine der häufigsten Ursachen für Osteoporose beim Mann ist. Aber nu kommt’s: Sport hebt den Testosteronspiegel. Allerdings nicht jede Art von Sport – exzessive, lange andauernde Belastungen wie z. B. bei einem Marathonlauf sind eher kontraproduktiv. Ein intensives Widerstandstraining dagegen erhöht unmittelbar die Ausschüttung von Testosteron.

Auch bei Frauen verhindern Androgene wie Testosteron den Knochenabbau und stimulieren gleichzeitig Aufbauprozesse. Für Hormonersatztherapien ist von Bedeutung, dass ein Übergewicht von Östrogenen gegenüber Androgenen die Knochenneubildung hemmen kann.

Sowieso muss man grundsätzlich darauf achten, dass keine Dysbalancen im Hormonhaushalt entstehen.

Zusammengefasst ist zu sagen: Durch Sport bzw. ausreichende Bewegung – möglichst dreimal in der Woche eine Stunde – wird die Stimmung besser, die Figur ebenfalls, man beugt Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, koronaren Herzerkrankungen, Krebs, Hormonmangel etc. vor, erhöht die Immunabwehr des Körpers und verschiebt das Altern auf später.

Klingt doch gut, oder? Jetzt brauchst du vermutlich nur noch ein bisschen Unterstützung dabei, dass du es schaffst, regelmäßig Sport zu treiben…  Das wird, denn auch dazu bekommst du in der Happy Aging Akademie noch die richtigen Tools.

 

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